Fachstellen für frauenspezifische Suchtberatung
Allgemeines
Frauen konsumieren Suchtmittel häufig heimlicher und zeigen im Vergleich zu Männern weniger soziale Auffälligkeiten im Zusammenhang mit ihrem Konsum. Ihr Einstieg in den Konsum illegaler Drogen erfolgt dabei oft über männliche Freunde oder Partner. Zudem sind im Vorfeld der Suchtmittelabhängigkeit bei Frauen häufig Erfahrungen mit (sexualisierter) Gewalt zu verzeichnen, die eine wichtige Rolle spielen können. Viele Frauen setzen Suchtmittel zudem zur Bewältigung von Rollenkonflikten ein oder um sich besser an gesellschaftliche Erwartungen anzupassen oder sich abzugrenzen. Der Ausstieg aus der Abhängigkeit gestaltet sich für Frauen oft erschwert, da ihnen häufig die berufliche Qualifikation fehlt. Zudem zeigen sich bei Mädchen und Frauen bestimmte Konsummuster, die sich häufen und eine geschlechtsspezifische Prävention notwendig machen, um gezielt auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können.
Das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz hat vor diesem Hintergrund fünf Fachstellen für frauenspezifische Suchtberatung eingerichtet. Sie bieten spezifische Beratungs- und Behandlungsformen an und beraten Frauen, die von Alkohol, Drogen oder Medikamenten abhängig sind beziehungsweise Essstörungen haben.
Zielsetzungen
Hintergründe für Einnahme und Einsatz der Suchtmittel mit den betroffenen Frauen erarbeiten
Hilfestellung beim Umgang mit und Entwöhnung von dem Suchtmittel geben
Zum Aufbau alternativer Bewältigungsstrategien im Umgang mit Ängsten und Problemen motivieren
Frauen zur Selbsthilfe motivieren, um die Unterstützung von Frauen in ähnlichen Situationen zu erfahren
Die Selbstständigkeit und den Selbstwert von Frauen stärken
Die Wahrnehmung und den Ausdruck der Gefühle und Bedürfnisse von Frauen fördern (z.B. Körpererleben, Sexualität)
Wertschätzung durch eine Frau (Therapeutin, Beraterin) vermitteln
Angebote der Fachstellen
- Information
- Prävention
- Beratung
- Therapie
- Nachsorge
- Vermittlung
Qualitätsmerkmale
Konzeptionelle Verankerung eines frauenspezifischen Ansatzes in der Beratungsstelle
Ausgewogenes Geschlechterverhältnis im Team der Beratungsstelle
Spezifische Qualifizierungsmöglichkeiten, Supervision der Mitarbeiterinnen, Evaluation
Geschlechtsspezifische Öffentlichkeitsarbeit/Prävention
Rahmenbedingungen, die es auch Müttern ermöglichen, Beratungsangebote anzunehmen
Wahlmöglichkeit für Klientinnen zwischen männlichen/weiblichen Therapeuten/ Beratern
Das Angebot von Frauengruppen
Ausgewogener Anteil von Frauen und Männern bei Gruppenangeboten
Vernetzung mit anderen frauenspezifischen Angeboten
Ansprechpartnerinnen
Heike Sohl
Caritas Worms
Renzstraße 3
67547 Worms
Tel: 06241 20617-44
E-Mail: sohl@caritas-worms.de
Melanie Rippmann
Caritas Worms
Renzstraße 3
67547 Worms
Tel: 06241 20617-35
E-Mail:rippmann@caritas-worms.de