Am 28. Oktober 2025 fand am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der JGU Mainz unser landesweiter Fachtag für Mitarbeitende der Migrationsfachdienste (MFD), MBE-Berater*innen und Referent*innen der Mitglieds-Verbände statt. Schwerpunktthemen waren der Schutz im Akuten, die notwendige Verlässlichkeit im Alltag und aktuelle Reformen im System.
Auftakt & Grußworte
Den Rahmen setzten die Grußworte von Staatssekretär Janosch Littig (Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration RLP) und Daniel Kieslinger (Geschäftsführer der LIGA RLP). Ihre Botschaften ordneten die Arbeit der Beratung in Zeiten multipler Krisen – Krieg, Flucht, politischer Wandel, gesellschaftliche Polarisierung – ein und betonten den Wert verlässlicher Strukturen und Vernetzung. Mit dem klaren Impuls „Soziale Infrastruktur ist Sicherheitsinfrastruktur.“ eröffnete Herr Kieslinger den Tag.
Programm-Highlights und Erkenntnisse
- Fachvortrag: Aktuelle Entwicklungen im Arbeitsmigrationsrecht – Arta Djahanschiri (Fachanwalt für Migrationsrecht)
Im Fokus standen praxisrelevante Orientierungspunkte für die Beratungsarbeit – von Verfahren und Zuständigkeiten bis zu Schnittstellen, an denen gute Kooperation Zeit spart und Rechtsklarheit schafft. - Projekt-Spotlight: „Nedim – Netzwerk digitale Migrationsberatung“ & „Kompan – Digital Streetwork für EU-Zugewanderte“ – Désirée Birri (Minor – Digital gGmbH)
Vorgestellt wurden digitale Wege, um Ratsuchende niedrigschwellig zu erreichen und kontinuierlich zu begleiten – von der Online-Beratung bis zur digitalen Streetwork-Praxis, die besonders mobile Zielgruppen anspricht. - Praxisimpuls: KI in der Migrationsberatung – Sophia Schulze-Weddige (Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung)
Chancen, Grenzen und Qualitätskriterien beim Einsatz von KI-gestützten Tools: diskutiert wurden u. a. Fragen zu Datenschutz, Verzerrungen (Bias) und zu verantwortungsvollen Anwendungsszenarien im Beratungsalltag.
Zwischen den Impulsen nutzten die Teilnehmenden die Pausen für Austausch über Fälle, regionale Besonderheiten und gemeinsame Standards – ganz im Sinne der Zielsetzung, Fachpraxis zu stärken und sich über die Verbandsgrenzen hinweg zu vernetzen.
Was bleibt
- Orientierung in bewegten Zeiten: Aktuelle Rechtsentwicklungen wurden greifbar übersetzt – mit Blick auf Beratungspraxis und Kooperation.
- Digitale Reichweite verantwortungsvoll nutzen: Projekte wie Nedim und Kompan zeigen, wie digitale Angebote Zugänge öffnen und Beziehungen stabilisieren.
- KI mit Maß und Mitte: Technologie kann Routinearbeit erleichtern – Qualität, Datenschutz und menschliche Haltung bleiben die Richtschnur.
Danke!
Ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeitenden der MFD in Rheinland-Pfalz, die MBE-Berater*innen und die Referent*innen der Wohlfahrtsverbände – für Erfahrung, Haltung und den offenen Austausch über gute Beratung in Krisenzeiten.